Schachtelhalme stellten einst die dominierende Pflanzengruppe auf unserem Planeten dar, wobei einige Sorten so groß wie Kiefern wurden.
Heutzutage werden die meisten Sorten nur 30 cm bis wenige Meter hoch, mit einer Ausnahme: in Australien wurde vor einigen Jahren eine Spezies von ca. 6 Metern entdeckt. Weltweit gibt es derzeit etwa 20 Arten, sie kommen auf allen Kontinenten vor, außer der Antarktis. Alle Sorten haben hohle, gegliederte Stängel, die leicht auseinander zu ziehen sind.
Traditionelle Nutzung
Traditionell wurde Ackerschachtelhalm zur Behandlung von Osteoporose, Tuberkulose und Nierenproblemen eingesetzt; in der Hauptsache als Diuretikum, aber auch um Blutungen zu stillen.
Überlieferungen berichten, dass Ritter im Mittelalter ihre Rüstungen mit dem Kieselsäure reichen Schachtelhalm zum glänzen gebracht haben.
Weitere Aufzeichnungen und Kräuterbücher beschreiben die Nutzung als Topfreiniger, Färbemittel und Zutat für die Seifenherstellung.
Heutige Nutzung
Ackerschachtelhalm ist reich an Silizium (Kieselsäure), Kalium, Kalzium, Mangan, Magnesium, Phosphor, Phytosterine, Ballaststoffe, Vitamine A, E und C, Tannine, Alkaloide, Saponine, Flavonoide, Glykoside und Phenolsäure, sowie Cystein und Selen.
Die Knospen des Ackerschachtelhalms werden in Japan und Korea im Frühjahr als Gemüse gegessen, sie sind reich an Quercetin.
Schachtelhalm enthält mehr als 35% Kieselsäure und wird heute noch traditionell als Haarspülung und Hauttonikum verwendet.
Tee aus Ackerschachtelhalm soll, äusserlich aufgetragen, bei Sonnenbrand hilfreich sein. Ausserdem wird der Schachtelhalm aufgrund seiner desodorierenden Wirkung zur Geruchsneutralisierung verwendet.
Frische grüne Stile des Schachtelhalms sollten nicht roh gegessen werden. Sie enthalten Thiaminase, ein Enzym, das Thiamin- oder Vitamin-B1 im Körper zerstört. Das Kochen oder Trocknen der Pflanze zerstört dieses Enzym.
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