Sicherheit im Umgang mit Kräutern

Heilkräuter können in der Tat eine therapeutische Option sein, jedoch nur, wenn sie richtig und unter der Anleitung eines Fachmanns angewendet werden. Zu oft hören wir den Satz: "Da pflanzliche Produkte natürlich sind, sind sie sicher". Leider trifft dies nicht immer zu, aufgrund einer Vielzahl von Faktoren.

Es fehlt an Fachinformationen zu vielen Kräutern und Produkten aus diesen.

Ein Teil der verfügbaren Informationen über viele derzeit auf dem Markt befindliche Kräuter und Kräutermischungen kann übertrieben oder irreführend sein. Man denke nur an all die Kräuterdrogen oder Mischungen daraus, die Krebs heilen sollen oder das Libido steigern!
Das Fehlen einer angemessenen Qualitätskontrolle in einigen pflanzlichen Produktionsunternehmen auf der ganzen Welt führt zu Schwankungen in der Quantität und Qualität des Inhalts der Produkte. Hinzu kommt die Praxis, einige pflanzliche Präparate falsch zu kennzeichnen, die Verwendung dieser Produkte ist verwirrend, riskant oder einfach wirkungslos.
Glücklicherweise ändert sich die Situation immer mehr, da einige Länder, insbesondere in Westeuropa, gute Herstellungspraktiken (GMP) sowie Sicherheitsüberprüfungen und -kontrollen für pflanzliche Produkte festlegen. Dennoch, einige angewandte  Marketingstrategien für pflanzlichen Produkte und andere Nahrungsergänzungsmitteln fördern die Selbstdiagnose sowie die Selbstmedikation, die beide potenziell gefährlich für den Verbraucher sein können.
Diese Situation wird noch komplizierter durch die Tatsache, dass Wechselwirkungen zwischen pflanzlichen Produkten und herkömmlichen Medikamenten schwerwiegend sein können. 

Fragen Sie Ihren Therapeuten

Bevor Sie, als Verbraucher, Kräutertees oder anderes zusammen stellen, sollten Sie sich bei Ihrem Arzt oder Therapeuten erkundigen, ob Sie diese unbesorgt nehmen können. Ein Beispiel: ein Patient mit Herzschrittmacher trank wiederholt Johanniskraut Tee; der Schrittmacher wurde vom Körper abgestossen. Es dauerte eine Weile, bis man herausfand, dass das Johanniskraut die Ursache war. Nachdem der Mann dieses nicht mehr zu sich nahm, gab es keine weiteren Probleme mehr.
Prüfen Sie Empfehlungen nach, auch wenn die Nachbarin dieses oder jenes Kraut schon seit Jahren als Tee für ein bestimmtes Leiden zu sich nimmt. Bei Ihnen mag die Wirkung eine andere sein. 
Lesen Sie Fachliteratur, besuchen Sie Volkshochschulkurse oder fragen Sie einen Naturheilpraktiker, wenn Ihr Interesse über den schlichten Genuss eines Pfefferminztees hinausgeht und Sie Interesse am "heilen" haben.

Kräuter sollten luftdicht, dunkel und einigermassen kühl gelagert werden. Auch sollten sie ausserhalb der Reichweite von Kindern gelagert werden.