Wissenswerte Informationen zum Einsatz von Kräutern

Kräuterzubereitungen sind in vielen verschiedenen Formen erhältlich. 

Kräuterzubereitungen können als lose Kräuter, Tees, Tinkturen, flüssige Extrakte und Tabletten oder Kapseln hergestellt werden. Es ist wichtig für Ärzte, Apotheker, Verbraucher und alle, die routinemäßig Kräuter empfehlen, die Unterschiede zwischen diesen Zubereitungen sowie die Methoden zur Verstärkung der Wirksamkeit von Kräuterprodukten zu verstehen. Im häuslichen Gebrauch werden meistens Tees zubereitet.

Im Folgenden finden Sie eine Anleitung zum besseren Verständnis pflanzlicher Arzneimittel:

Tees

Es gibt zwei grundlegende Möglichkeiten, einen Kräutertee durch Aufguss oder Dekokt zuzubereiten. Eine dritte Methode, die als Mazeration bezeichnet wird, ist hier ebenfalls beschrieben. Die übliche Dosis beträgt 1 bis 2 Teelöffel Kraut auf ein Glas oder eine Tasse Wasser (etwa 150 Milliliter). Wenn nicht anders angegeben, werden Tees am besten ziemlich heiß auf leeren Magen und weg von den Mahlzeiten genommen.
Infusion = Aufguss. Hergestellt durch Eintauchen eines Kräuterteebeutels oder empfindlicher Kräuterteile wie Blätter und Blüten in heisses Wasser oder übergiessen mit heissem Wasser. Das Gefäß wird abgedeckt und der Tee zieht für eine Weile je nach Rezeptvorgabe.
Dekokt = Abkochung.  Härtere Pflanzenteile wie Rinde, Holz, Stämme und Wurzeln werden in kaltem Wasser aufgesetzt und zum kochen gebracht. Auch beachtet man nach den Vorgaben einer Rezeptur, denn verschiedene Drogen benötigen unterschiedliche Kochdauer. Im Anschluss wird das Dekokt eine bestimmte Zeit stehen gelassen und dann abgegossen.
Mazeration = Kaltauszug. Hergestellt durch Einweichen der Drogen in kaltem Wasser und einer Stehzeit bis zu 12 Stunden, gleichfalls nach Rezepturvorgaben. Anschliessend wird die Flüssigkeit abgeseiht und kalt oder erwärmt getrunken. Dies geschieht in der Regel bei schleimigen (geleeähnlichen) Kräutern wie zB Eibischwurzel.

Auszüge = Extrakte

Es drei verschiedene Arten von Extraktionen, die jedoch im häuslichen Gebrauch kaum Anwendung finden
Flüssige Extrakte sind eine beliebte und praktische Form der Kräutermedizin. Sie werden auf verschiedene Weise hergestellt, beispielsweise durch Verdampfen durch Hitze, kalte Perkolation oder durch Hochdruck. Das Kraut wird zuerst in einem geeigneten Lösungsmittel wie zB Alkohol getränkt, und das Arzneimittel wird durch den Destillationsprozess konzentriert.
Feste Extrakte werden ähnlich wie flüssige Extrakte hergestellt. Das Arzneimittel wird durch Destillation oder einen anderen Trocknungsprozess weiter konzentriert.
Dies hinterlässt eine eher honigartige oder eine puderartige Konsistenz.
Extrakte sind normalerweise stärker als Tinkturen. Stärken werden in einer bestimmten Konzentration ausgedrückt. Zum Beispiel bedeutet ein 2: 1-Extrakt, dass ein Teil des Extrakts aus 2 Teilen der ursprünglichen (oder rohen) Pflanze stammt.

Tinkturen

Tinkturen werden hergestellt, indem das Kraut in einem geeigneten Lösungsmittel (Flüssigkeit), gewöhnlich Alkohol, eingeweicht wird. Diese Mischung wird für eine bestimmte Zeit stehen gelassen, meistens 2 bis 6 Wochen. Die Flüssigkeit wird dann ausgepresst, um die Tinktur zu erhalten. Die übliche Konzentration einer Tinktur beträgt 1 Teil Pflanze zu 5 oder 10 Teilen Flüssigkeit, ausgedrückt als 1: 5 bzw. 1:10. Die Dosierung variiert je nach den Wirkstoffen im Kraut. Einige Drogenwirkstoffe können nur mittels dieses Verfahrens gewonnen werden und nicht als Tee, zB. die Wirkstoffe der Rosenwurz.